Auszeichnung für Silvia Azzoni

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Holger Badekow

Silvia Azzoni, seit 2001 gefeierte Erste Solistin und seit 2021 Sonderdarstellerin des Hamburg Ballett, ist am Samstag, den 1. November 2025, im Rahmen einer festlichen Gala im Auditorium San Domenico in Foligno mit dem internationalen Tanzpreis „Città di Foligno“ für ihr Lebenswerk ausgezeichnet worden.
Der jährlich verliehene Preis, der von der Gemeinde Foligno gefördert wird, würdigt Künstler:innen, die sich in Italien und weltweit durch herausragende Exzellenz, Vielseitigkeit und künstlerische Ausdruckskraft auszeichnen. Er wird an Tänzer:innen, Choreograf:innen und Direktor:innen verliehen, die die zeitgenössische Tanzszene prägen, sowie an aufstrebende Talente des klassischen und modernen Balletts.

Silvia Azzoni erhielt die Auszeichnung von der Jury – bestehend aus dem künstlerischen Leiter Alessandro Rende, dem Journalisten und Tanzkritiker Giuseppe Distefano sowie der Tanzautorin Lula Abicca – für ihre außergewöhnliche Karriere und ihre künstlerische Ausstrahlung, die sie seit über drei Jahrzehnten zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des internationalen Balletts machen. Laut Jury verkörpere sie in einzigartiger Weise die Verbindung von technischer Präzision, emotionaler Tiefe und szenischer Intensität.

Im Rahmen der Gala trat Silvia Azzoni gemeinsam mit ihrem Bühnen- und Lebenspartner Aleksandr Riabko, langjähriger Erster Solist und Sonderdarsteller des Hamburg Ballett, auf. Das Paar präsentierte ein eigens für die Gala ausgewähltes Pas de deux der Choreografin Kristina Paulin zu Claude Debussys „Clair de Lune“. Neben Azzoni und Riabko nahmen an der Gala zur Verleihung des „Premio Internazionale Città di Foligno“ auch weitere zahlreiche Tänzer:innen der internationalen Tanzwelt teil, von denen einige dem Publikum Ausschnitte aus berühmten Ballettklassikern sowie neue zeitgenössische Kreationen präsentierten.

Die vollständige Liste der diesjährigen Preisträger:innen sowie weitere Informationen zum Preis und zur Gala finden sich auf der Webseite.

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R7FOTODANZA
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Über die Preisträgerin


Geboren in Turin, Italien, schloss Silvia Azzoni ihre Tanzausbildung an der Ballettschule des Hamburg Ballett ab. Seit 1993 ist sie Mitglied des Hamburg Ballett, wurde 1996 zur Solistin, 2001 zur Ersten Solistin und 2021 zur Sonderdarstellerin ernannt. John Neumeier kreierte für sie verschiedenste Rollen unter anderem Olga Preobrajenska in Nijinsky, Aschenbachs Konzepte in Tod in Venedig, Silvia in Préludes CV, Ein Engel in Weihnachtsoratorium und Die Rivalin (Sarah Bernhardt) in Duse. Sie tanzte zahlreiche bedeutende Rollen in Balletten von Neumeier sowie anderen Choreograf:innen, darunter Christopher Wheeldon, George Balanchine, John Cranko, Mats Ek, Hans van Manen, Aszure Barton. Sie trat als Gastkünstlerin an verschiedenen internationalen Bühnen auf und ist regelmäßiger Gast bei renommierten Galas weltweit. 2004 wurde sie mit dem Danza & Danza Preis als beste italienische Tänzerin im Ausland ausgezeichnet. Für ihre Kreation und Interpretation der Titelrolle in John Neumeiers Die kleine Meerjungfrau erhielt sie den Benois de la Danse (2008) sowie den Rolf Mares Preis in der Kategorie „Außergewöhnliche Leistungen Darstellerinnen“. Kurz darauf wurde ihr der Les Étoiles de Ballet2000-Tanzpreis verliehen. 2013 gewann sie den Premio Positano als beste italienische Tänzerin des Jahres, und 2016 wurde sie mit dem Verdienstorden „Merito della Repubblica Italiana“ ausgezeichnet.